Durch die Straßen auf und nieder

Mit einer warmen Waffel in der einen und einem Becher Punsch in der zweiten Hand haben sich die Kinder und Eltern des Familienzentrums am Freitag den 15.11. auf den Sankt-Martins-Zug eingestimmt. Seit Tagen schon erzählt Fabian, fast 3, die Geschichte von Sankt Martin, der einem armen Mann hilft und ein großes Pferd hat. Außerdem singt er voller Inbrunst – im Supermarkt, beim Baden und sogar beim Essen „Laterne, Mond und Sterne“.

Mit dem Wetter haben wir richtig Glück: Bei knackigen 5 °C und wolkenlosem Himmel strahlen nur die bunten Regenbogenlaternen heller als die Kindergesichter. Die drei Doppelwaffeleisen des Fördervereins laufen heiß. Man hat das Gefühl, als wären mehr Eltern als jemals zuvor auf unser schönes Außengelände gekommen.

Pünktlich um 17 Uhr geht es endlich los. Zwischen zwei Kapellen ziehen die aufgeregten Kinder des Familienzentrums mit Eltern, Geschwistern und Großeltern hinter dem Heiligen Sankt Martin her. Es wird gesungen, um die Wette geleuchtet und auch ein bisschen gefroren. Doch das beeindruckende Feuer auf dem Alten Sportplatz entschädigt für alles! „Wann ziehen wir unsere Jacken aus?“ fragt Fabian. Ich verstehe nicht so recht, was er meint. Er erklärt: „Wie der Martin! Für den armen Mann!“ – ich kann ihn beruhigen, dass er seine Jacke heute behalten darf.

Bei Wurst und Martinsstuten am Feuerwehrhaus finden alle ein weiteres Mal zusammen. Obwohl wir schon den ganzen Nachmittag zusammen verbringen und alles die ganze Zeit in Bewegung ist, trifft man trotzdem immer noch Nachbarn und Freunde, die man bisher nicht gesehen hat. Laternen werden bewundert und Tipps für die besten Schnörz-Routen ausgetauscht – dann leert sich der Paul-Schürmann-Platz und das diesjährige Sankt-Martins-Fest ist zuende. Fabian trägt Laterne und Stuten stolz nach Hause und fällt dann völlig erledigt ins Bett.

Es war mal wieder sehr schön, danke für die Waffeln – wir freuen uns auf das nächste Jahr!

 

(Text: Jessica Drooff)
(Fotos: Frost/Eibl/Lange)